Bildungsfahrt nach Auschwitz und Krakau: Eine eindrucksvolle Reise in die Geschichte

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Bildungsfahrt nach Auschwitz und Krakau: Eine eindrucksvolle Reise in die Geschichte

Vom 15. Juli 2024 bis zum 19. Juli 2024 unternahm unsere Klasse eine außergewöhnliche und zugleich tief bewegende Klassenfahrt nach Auschwitz und Krakau. Die Reise bot uns die einmalige Gelegenheit, uns intensiv mit der Geschichte des Holocausts und der jüdischen Kultur auseinanderzusetzen. Hier ein Rückblick auf unsere Erlebnisse:

Montag: Anreise nach Auschwitz

Unsere Reise begann früh am Montagmorgen um 6 Uhr, als wir von Rostock aus starteten. Nach einer langen Fahrt kamen wir gegen 17 Uhr in unserer Unterkunft in der Nähe von Auschwitz an. Nach dem Einchecken hatten wir den Abend zur freien Verfügung, um uns auf die bevorstehenden Tage vorzubereiten. Um erste Eindrücke und Erwartungen zu verarbeiten, hatten wir einen gemeinsamen Austausch mit unserer Begleiterin.

Dienstag: Besuch des Stammlagers Auschwitz und Workshop über Kinder in Auschwitz

Am Dienstagvormittag besuchten wir das Stammlager Auschwitz I. Dieser Teil des ehemaligen Konzentrationslagers diente als Verwaltungszentrum und Ort unvorstellbaren Leids. Die Führung durch das Lager machte uns die brutale Realität des Holocausts auf bedrückende Weise bewusst. Besonders erschütternd waren die Ausstellungen mit persönlichen Gegenständen der Opfer, die die Dimension des Verbrechens auf eindrucksvolle Weise verdeutlichten.

Am Nachmittag nahmen wir an einem Workshop teil, der sich mit dem Schicksal der Kinder in Auschwitz beschäftigte. Dieser Workshop war sehr emotional und ließ uns tief in die Geschichten junger Opfer eintauchen. Wir erfuhren von ihrem Leid, ihren Hoffnungen und Träumen, die auf so grausame Weise zerstört wurden. Diese intensive Auseinandersetzung hinterließ bei uns allen einen bleibenden Eindruck.

Mittwoch: Führung durch Auschwitz-Birkenau und Stadterkundung in Auschwitz

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Besuchs von Auschwitz-Birkenau, dem größten Vernichtungslager des NS-Regimes. Während einer vierstündigen Führung erhielten wir tiefe Einblicke in die grausame Funktionalität des Lagers. Wir sahen die endlosen Reihen von Baracken, die Ruinen der Gaskammern und die Rampe, an der die Selektion der Häftlinge stattfand. Die schiere Größe und Brutalität dieses Ortes hinterließ uns sprachlos und nachdenklich.

Am Nachmittag nahmen wir an einer Stadtführung durch die Stadt Oświęcim, das damalige Auschwitz, teil. Wir lernten die Geschichte der Stadt kennen, die heute ein Symbol für das Erinnern und Mahnen ist. Die Führung zeigte uns, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Vergangenheit zu bewahren und weiterzugeben.

Donnerstag: Entdeckung der Stadt Krakau und jüdisches Abendessen

Am Donnerstag führte uns unsere Reise nach Krakau, eine Stadt von großer historischer und kultureller Bedeutung. Während einer vierstündigen Stadtführung erkundeten wir das jüdische Viertel Kazimierz, das ehemalige jüdische Ghetto und den Wawel-Hügel mit seiner beeindruckenden Kathedrale und die malerische Altstadt. Besonders eindrucksvoll war das jüdische Viertel, das uns einen lebendigen Einblick in die jüdische Geschichte und Kultur Polens gab.

Am Abend besuchten wir ein traditionelles jüdisches Restaurant, in dem wir bei köstlichen Speisen und Klezmer-Musik den Tag ausklingen ließen. Das Abendessen bot uns die Gelegenheit, die Eindrücke der vergangenen Tage in geselliger Runde zu reflektieren.

Freitag: Heimreise nach Rostock

Am Freitagmorgen traten wir um 7 Uhr unsere Heimreise an. Bevor wir starteten legten wir zum Gedenken an die Opfer Blumen an der alten Rampe in Auschwitz-Birkenau nieder. Nach einer langen Fahrt erreichten wir um 18:30 Uhr wieder Rostock. Die Rückfahrt bot uns Zeit, die vielfältigen Eindrücke der Reise zu verarbeiten und uns mit unseren Mitschülern darüber auszutauschen.

Fazit

Unsere Bildungsfahrt nach Auschwitz und Krakau war eine tiefgreifende und lehrreiche Erfahrung, die uns die Bedeutung von Erinnerung, Bildung und Respekt vor der Vergangenheit eindrucksvoll vor Augen geführt hat. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocausts und die Erkundung der jüdischen Kultur haben uns nachhaltig geprägt. Wir kehren mit dem Bewusstsein zurück, wie wichtig es ist, die Lehren der Geschichte weiterzugeben und sich für eine friedliche und tolerante Welt einzusetzen.

Text: Lasse Linnenbank; Fotos: Jolanda Meissner

Ehemalige Klasse 10gym der Borwinschule Rostock